Ich weiß noch wie alles anfing. Vor ein paar Wochen/Monaten kam die Frage auf „Wollen wir an der KrassFit 2015 teilnehmen?“. Die Resonanz war überwältigend. Alle hatten irgendwie Bock da drauf. Es gab einige die sich für die 6km oder 13km Strecke angemeldet hatten. Der überwiegende Teil hat sich jedoch für die 26km angemeldet. Mein Einspruch „26km bin ich in meinem Leben noch nie gelaufen“ wurde schnell niedergeschmettert. Also meldete ich mich ebenfalls für die 26km Strecke an. Ich vergleiche das heute noch mit den Herdentrieb der Lemminge. Einer rennt vor, alle rennen nach und selbst wenn es über die Klippe geht. Geil, so muss das sein.
Der 25. April rückte immer näher und von Tag zu Tag stieg meine Aufregung. Bereits 3 Tage davor hatte ich schon mit ein paar Schlafstörungen zu kämpfen. Mein Gedanke war jedoch; bin ich rechtzeitig nach der überstanden Bronchitis wieder fit? Ja, ich war es. Gott sei Dank.
Am Samstag Morgen trafen wir uns am Skatepark, um auf den Bus zu warten, der uns zuammen mit den Jungs & Mädels von Calisthenics nach Bad Hönningen bringen sollte (2 Stunden Fahrt). Der Bus war bis auf den letzten Platz voll. Die Stimmung war gut. Der Himmel bedeckt und es sollte, laut Wetterbericht, noch etwas regnen.
In Bad Hönningen angekommen ging es gemeinsam zum 1.2km entfernten Schloss Arenfels. Als wir die Schlange der Wartenden geschafft hatten, gab es bei der Anmeldung das grüne Bändchen für die L-Strecke und eine Nummer auf die Stirn. Danach ab zum „warm up“ mit Burpees & Co. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt. Wir waren nicht nur mit 97 Leuten anwesend, sondern auch die lautstärksten, die den Platz zum Beben brachten. Damit hätten wir jeden Wettkampf gewinnen können. Danke an Big Moe Berlin, der die Stimmung kurz vor dem Start ebenfalls noch einmal zum kochen brachte. So aufgeheizt konnte es losgehen. 26km wollten bewältigt werden. Wie sich später herausstellte, hatte der Veranstalter die Strecke auf 21km verkürzt. Warum auch immer.
Es ging gleich knackig los. Weinberge können fiese Steigungen bieten. Es ging Richtung erstes Hindernis mit dem Namen „Freak Froster“. Mehrere Becken nebeneinander, die mit Eiswüfel gefüllt waren. In der Mitte ein Brett, unter dem man sich auf allen vieren krabbelnd unten drunter durch bewegen musste. Halb so schlimm. War doch bei anderen Läufen das Becken nicht nur mit Eiswürfel, sondern ebenfalls mit Wasser gefüllt. Es kamen viele weitere Hindernisse mit Namen wie „Dirty Duck“, „Weight Walker“, „Clumsy Cliffhanger“, „Rotten River“, „Creepy Crawl“, „Sporty Spider“, „Wonder Wall 3.0“ uvm. Bei allen war fast immer Teamgeist gefordert. Ohne Unterstützung anderer wäre es auch unmöglich gewesen, eine Bretterwand von 3m Höhe zu bezwingen. Zwischen den Hindernissen waren Laufstrecken von 1km bis 3 oder 4km. Für Abwechslung war reichlich gesorgt. Allerdings sparte der Veranstalter an Getränkestationen, ganz zu Schweigen von Stationen an denen es essbares Obst gab. Auf 21km gab es lediglich eine Station mit Obst und dort gab es fast nur halbreife Bananen. An den Getränkestationen stilles Wasser aus Großkanistern und die waren spärlich gesät. Nicht auszudenken, wenn wir 30 Grad gehabt hätten.
Bei mir lief es super an. Kraft und Ausdauer hatte ich reichlich und ich muss zugeben, dass ich selbst davon überrascht war. Hatte ich doch vor 3 Wochen noch jeden Tag 3x1000mg Antibiotika nehmen müssen. Leider fingen ab Kilometer 11 die Waden an zu verkrampfen. Ab Kilometer 16 musste ich mich mehrfach hinlegen, die Füssen strecken und massieren lassen, um die Krämpfe weg zu bekommen. Was ich super fand war, dass in der Zeit immer welche bei mir aus dem Team blieben. Ein Team, ein Ziel!
Besonders bedanke möchte ich mich bei Adem, Sascha, Sandra (für die Asprin), Peter, Ralf und Harald.
Ich habs geschafft, auch wenn ich zwei Hindernisse nicht machen konnte und auch nicht die je 15 Strafburpees, da die Waden „zu“ waren. Ich werden aber für die beiden ausgelassen Hindernisse nicht nur 15 sondern jeweils 50 Burpees nachholen. Versprochen. Dafür konnte ich zum Schluss die letzten vier Hindernisse wieder mitmachen,bevor wir gemeinsam ins Ziel kamen.
Am Ende konnten wir alle unser KrassFit T-Shirt abholen. Außer ein paar blauen Flecken sowie Schürf- und Schnittwunden haben wir es alle gesund überstanden. Ein alkoholfreies Bier und duschen mit eiskaltem Wasser, machte uns wieder frisch für die Heimfahrt. Viele von uns kehrten irgendwo noch ein und füllten ihre leeren Kohlenhydrat Speicher mit dem ein oder anderen leckeren Essen auf. Wir kehrten bei Jamy’s ein und ich ließ mir ein doppelten SmokeAttack (Angus-Rindfleisch belegt mit Käse, karamellisierten Zwiebeln, natürlich geräuchertem Bacon & Barbecue Soße) und Sour Bacon Fries (Pommes mit Sour Cream, Frühlingszwiebeln & natürlich geräuchertem Bacon) schmecken.
Heute heißt es Wunden „lecken“ und schnell wieder zu Kräften kommen. 21km können richtig weh tun, aber geil war es und ich bin mächtig Stolz auf unsere FRA Freeletics Gruppe. Gemeinsam haben wir es geschafft.
Fazit
Geil war es und ja ich würde es wieder machen. Wir hatten einfach mit den Cali Leuten das Beste Team. Die beste Stimmung, Spaß und jede Menge Motivation. Wir waren „Ein Team“, dass „Ein Ziel“ hatte! Es war einfach ein krass geiles Event. Am Ende konnten wir alle sagen…
Danke Sascha Kepper das ich einige deiner Fotos von der Strecke nutzen darf. Danke an Lene, die einige Bilder kurz vor dem Start gemacht hatte.