Auf den Tag hatte ich mich irgendwie gefreut. Stand doch “nur” Metis auf dem Plan und eine Max Übung. Metis, schon einiges gehört darüber und das man es ja nicht unterschätzen sollte. Sind doch eigentlich nur à 3 Sätzen mit Burpess, Climbers und High Jumps. Die erste Runde mit 10, die zweite mit 25 und die dritte und damit letzte Runde mit wieder nur 10 Wiederholungen.
Bevor ich Mittags ins Fitness Studio fuhr, viel mir ein, dass ich eigentlich nur drei Bananen mir rein geschoben hatte. Keine wirklich Grundlage, aber sollte reichen.
Die ersten 10 Burpees gingen sauber durch, die Climbers auch. Wenn auch ungewohnt die Bewegung und ich nicht ganz bis zu den Handflächen mit den Füssen kam. Machte mir doch mein Rettungsring um den Bauch herum einen Strich durch die Rechnung. Auch bei den High Jumps. Wird im Video erklärt, man sollte beim hoch springen mit den Knien die Schultern berühren. Ja ne, ist klar. Bin doch kein Schlangenmensch. Als meine Knie das letzte mal meine Schultern berührten, lag ich noch als Seepferdchen in der Fruchtblase meiner Mutter. Die High Jumps setzten mir echt zu und meine Pumpe kam wieder auf Hochtouren.
Jetzt der 25er Satz. Burpees, jaaaaa ging sooooo durch, mit einer kurzen Pause. Die Climbers verlangten zweimal eine kurze Pause von mir, wegen Schnappatmung und dann die 25 High Jumps. Meine Fresse, am Arsch die Mutter. 97 kg Kampfgewicht wollen erstmal die Erdanziehung ausgetrickst haben. Und hoch die Knie und meine Wampe bekam immer einen herzhaften Dämpfer von unten. Atmung nicht vergessen und nochmal hoch die Beine. Oh man, wie, was? Noch 23 Wiederholungen? Ich krieg gleich den Kasper. Ich dazu noch allein im Fitness Studio. Weit und breit keiner, der mich wieder beleben könnte. Wobei ich da natürlich auch meine Ansprüche stelle. Wenn, dann sollte es eine weibliche Person zwischen 20- 30 Jahren und mit den Maßen 120-60-90 sein. Ach egal, Hauptsache jemand würde den Notarzt holen.
25 High Jumps waren geschafft und meine Pumpe pfiff die altbekannte Melodie “Spiel mir das Lied vom Tod!”.
Der Gong ertönte, in meinem hintersten Ecken des noch funktionierenden Hirns und die letzte Runde wurde eingeläutet. Von allem nochmal je 10 Wiederholungen. Wie sag ich immer zu meiner Frau, wenn sie vom Sport nach Hause kommt? “Hör auf zu jammern, kämpfe”! Ich wollte jammern und ich war allein. Irgendwann kam wieder Leben in meinen Körper zurück und ich schoss obiges Foto. Fertig mit der Welt und durchgeschwitzt bis zur Schiesser-Feinripp-Unterhose.
Und weil der Tag noch lang war, musste noch ein Situps Max her. In 5 Minuten so viele Situps machen, wie man schafft. Hatte ich ein brennen nach der 40igsten Wiederholung in der Bauchgegend. Mein Gott, noch Grillgeruch in der Nase und ich hätte rufen können “die Spare-rips sind fertig”. Nach 90 war Schluss und ich blieb einfach nur liegen. Nach einer gefühlten Ewigkeit wollte ich noch ein paar Hanteln stemmen. Einfach mal ein bisschen Schulter trainieren. Die Antwort meiner Schulter kam prompt “He Alter, hast Du ein Ding an der Rassel? Schmeiße die Hantel weg, aber schnell” Gesagt, getan. Naja dann halt ein wenig Butterfly, für die magere Hühnerbrust…ging….3 Sätze, alles war klar. Trizeps, ja der Kerl musste auch noch ran. 3 Sätze, sauber gedrückt, muss ja, schließlich will Papa nicht zum alten Eisen gehören.
Als mich aber das Laufband dreckig angrinste, habe ich gedacht “Du kannst mich mal heute”. Fertig, ab in die Umkleide. Paar Aminosäuren einpfeifen. Die Dinger sind so groß, dass man sich schon fast überlegt “oral oder anal”. Schluck Wasser hinterher und fertig für heute. Ich bin echt fertig, Muskelkater kündigte sich bereits nach 2 Stunden an und ich bin gespannt auf Morgen. Da steht Apollon an. Da treffe mich wieder mit der Frankfurter Freeletics Gruppe und freue mich wie blöde drauf. Kann doch nicht sein, oder?
It never gets easier. You just get stronger.