Viele Wochen und Monate hatte ich darauf hin trainiert und gerade am Anfang des Jahres Rückschläge (Gallenstein/Gallen OP) einstecken müssen. Laufen war und ist nicht wirklich so mein Ding. Ich muss aber zugeben, inzwischen macht es Spaß. Es macht Spaß die 5 oder 10 Kilometer im Wald zu laufen. Den Kopf frei zu bekommen vom sonst so streßigen Alltag. Die frische Luft einzuatmen und der Musik aus dem Smartphone zu lauschen. Die einen antreibt, immer und immer wieder. Noch weiter, noch schneller, noch besser zu werden. Als Ziel hatte ich mir 10 Kilometer gesetzt, wobei ich die 15 Kilometer bereits im Hinterkopf hatte. Irgendwann sollten die fallen.
Bis Kilometer 11 lief alles nach Plan. Der Pace stimmte, da ich aktuell immer noch auf Ausdauer trainiere und nicht auf Schnelligkeit oder Fett verbrennen (wobei mir das auch nicht Schaden könnte). Danach kam so etwas der Einbruch. Die Beine wurden schwerer und schwerer. Da es die letzten Tage unaufhörlich regnete, war der Waldboden natürlich mit Wasser vollgezogen. Was das laufen nicht wirklich förderte. Wenn ich eines gelernt hatte in den vielen vielen Jahre in denen ich Sport mache, dann ist es eines „der Kopf ist das schwächste Glied“. D.h. dein Gehirn sagt als erstes „ich kann das nicht, ich schaffe das nicht“. Darauf darf man nicht hören, sondern man muss sich immer wieder selbst motivieren und sagen „ICH SCHAFFE DAS. ICH KANN ALLES SCHAFFEN WAS ICH MÖCHTE“. Ihr werdet erstaunt sein, was euer Körper alles schaffen kann. Mir ging es bei dem Lauf nicht anders. Aber ich verstehe wie ich mich selbst motivieren kann. Ich konzentriere mich auf die Musik, auf die Umgebung, auf meine Atmung und versuche mich von den schlechten Gedanken abzulenken. Das heißt durchbeißen, immer und immer wieder. Jeden Meter, alle einhundert Meter, jeden Kilometer. Das Ziel ist Nahe. Erst waren es noch vier Kilometer, dann drei, zwei und siehe da, schon war ich mitten im letzten Kilometer. Die 15 Kilometer waren geschafft. Ich war geschafft und musste erst einmal stehen bleiben, tief durchatmen, weiter gehen. Stolz auf meine Leistung sein. Glücklich sein.
Am Ende brauchte ich für die 15.05 Kilometer Strecke eine Zeit von 1:43:03 Stunde. Andere Sportler sind schneller und für die sind 15 Kilometer keine Strecke. Für mich ist das ein großer Erfolg! Ich hatte mein Ziel erreicht. Ich kann alles erreichen, wenn ich nur will und ganz fest daran glaube. Glaubt an euch und eure gesteckten Ziele. Ihr schafft das!
Kaum zu Hause angekommen, ging es in die Badewanne zum Entspannungsbad. Hatte ich noch fiesen Muskelkater im oberen und unteren Rücken vom Pullup Training einen Tag zuvor. Danach zwei Einheiten auf der Blackroll. Rücken und Beine ordentlich gerollt. Ich schwöre auf die Blackroll. Am Anfang tut einem das „rollen“ noch weh, nach ein paar mal rollen ist der Muskelkater und damit der Schmerz um ein vielfaches erträglicher. Einen Tag später war der Muskelkater fast verschwunden.
Fazit: Die Vorbereitung für den 24 Kilometer Fisherman Strongman Run Nürburgringam 20.Mai ist somit offiziell gestartet. Die nächsten zwei Wochen werden noch einige Laufeinheiten folgen. Wobei ich mich da vor allem auf die 10 Kilometer konzentrieren werde und Intervall Trainings einbauen möchte. In vier Wochen geht es dann weiter zum Strong Viking „Water Edition“ in Wächtersbach.